Saturday 25 February 2017

{German} Arya & Finn (Die Chroniken von Maljonar #1) - Lisa Rosenbecker

Für Fans von: Kateryna: Die Reise des Protektors - Larissa Wolf, Snow Like Ashes - Sara Raasch
Veröffentlichung: 2015 (Drachenmond Verlag)
Seiten: 380
 

  
Klappentext: Arya hat ihre Zukunft als Leibwächterin klar vor Augen: Sie will ihrer Freundin Elena um jeden Preis zur Seite stehen. Schon seit vielen Jahren bereitet sie sich darauf vor und nimmt sogar ihre verhasste Gabe in Kauf, die ein gut behütetes Geheimnis ist. Ebenso wie Elenas wahre Herkunft.
Aus diesem Grund lässt sich Arya auf eine Reise ein, bei der sie nicht nur mit ihrer Vergangenheit, sondern auch mit der Zukunft konfrontiert wird. Denn ihr Reisegefährte Finn weckt unbekannte Gefühle in ihr. Doch während Arya versucht auf ihr Herz zu hören, kristallisiert sich eine Bedrohung für das gesamte Königreich heraus, der sich die Gefährten am Ende gemeinsam stellen müssen.


Meine Meinung: Noch nie habe ich so lange überlegt, ob ich einem Buch 3 oder 4 Punkte geben soll, denn normalerweise steht das für mich schon nach dem ersten Viertel fest und ändert sich auch nicht mehr. Hier war ich hin- und hergerissen, denn einerseits mochte ich den Plot, aber andererseits gab es viele kleine formale Probleme.
Die Figuren waren mir jedenfalls gleich von Anfang an sympathisch. Vor allem Arya, der Dickschädel. Zwischen ihr und Finn gibt es eine gute Dynamik, auch wenn sie sich zuerst gar nicht mögen.
Elena mag ich von den Gefährten vielleicht noch am Wenigsten, aber sie ist in Ordnung. Ihre Hintergrundgeschichte finde ich nur ein bisschen komisch. (Kleiner Spoiler) Der König tut ja so als wäre sie nicht seine Tochter, beschützt sie aber trotzdem so, als wäre sie es. Findet das niemand seltsam?
Jedenfalls erinnert mich Elena an Rapunzel aus dem Disney-Film, weil sie ein bisschen naiv ist und unbedingt raus in die Welt will. Und Rapunzel möchte schließlich auch zu einem Lichterfest. Ihr Begleiter heißt zwar Flynn und nicht Finn, aber die Charaktere weisen auch Ähnlichkeiten auf.
Aber Finn ist am Anfang auch furchtbar sexistisch. Er denkt, Frauen seien keine guten Reisegefährten, könnten nicht kämpfen usw. Gut, dass Arya und Elena ihn vom Gegenteil überzeugen können.
Diese Familienbeziehung zwischen Finn, Bero und Ilias ist herzallerliebst und es ist einfach herrlich, wenn Finn und Bero sich "wie ein altes Ehepaar" (Zitat Elena) streiten.
Über Bero erfährt man kaum etwas, was ich doch sehr schade finde. Er ist genauso Teil der Truppe und erst ganz am Ende hat er seinen leider einzigen und sehr kurzen Moment im Rampenlicht.
Was für mich auch noch ein großes Plus ist, ist das Alter der Charaktere. Elena ist 21, Arya 23 und Finn 25 (wenn ich mich nicht täusche). Das passt viel besser, als irgendwelche 16- oder 17-Jährigen, die sich nicht ihrem Alter entsprechend verhalten. Von denen gibt es in diesem Genre leider viel zu viele und da ist Arya & Finn eine erfrischende Abwechslung.
Manchmal gab es ein paar Zufälle zu viel, als würde den Charakteren einfach alles in die Hände fallen. Dadurch erschien selbst Arya teilweise naiv, obwohl sie doch so misstrauisch ist. Sie und Elena vertrauen Fremden viel zu schnell.
Einige Formulierungen waren etwas holprig und hin und wieder kamen Wortwiederholungen vor, aber es ist das Erstlingswerk von Lisa Rosenbecker und da kann man schonmal darüber hinwegsehen.
Inhaltlich habe ich da auch ein paar Fehler entdeckt. Am ersten Tag ihrer Reise kaufen sie Obst direkt am Feld, unter anderem auch Äpfel. Wenn ich das nicht falsch verstanden habe, hat der Sommer gerade erst begonnen und da gibt es noch kein Obst, das man von einem Feld ernten könnte, Äpfel schon gar nicht und Karotten auch nicht.
Vielleicht wäre es besser gewesen, das Buch in der dritten Person zu schreiben, anstatt eines wechselnden Ich-Erzählers. Ich mag den Ich-Erzähler generell nicht und dann gibt es hier auch noch zwei. Wenigstens wechseln sie sich regelmäßig ab, denn wenn es nur hin und wieder Einschübe aus einer anderen Perspektive gegeben hätte, wäre das eher nicht so gut gewesen. Diese dritte Perspektive, "Er", trägt allerdings zur Spannung bei.
Eine Karte wäre nicht schlecht gewesen, vor allem weil die Gefährten eine große Reise machen und es bei sowas immer gut ist, sehen zu können, wo sie gerade sind. Vielleicht im nächsten Buch?
Die Geschichte hat mich von der ersten Seite weg gefesselt und ich wollte das Buch gar nicht mehr weglegen.
Was mir aber überhaupt nicht gefallen hat ist, dass schon der Titel verrät, wer am Ende zusammenkommt. Von solchen Büchern bin ich eigentlich kein Fan und deswegen war ich auch hier skeptisch, aber ich bin froh, dass ich es trotzdem gelesen habe. Hat sich auf jeden Fall gelohnt!


Meine Bewertung: 4/5 Knöpfe

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